Wir hatten den Campingplatz erst mal nur für eine Nacht gebucht. Daher checke ich direkt nach dem Aufstehen die Waschräume und schmeiß gleich mal eine Maschine an. Nach dem wir unser mobiles Zuhause wieder auf Vordermann gebracht hatten – Wäsche erledigt, Dumping und alles verstaut, geht es direkt zum Ngarunui Beach zum Surfen. Die Wellen sind relativ groß, daher halte ich mich vor allem in der Inside auf, funktioniert auch relativ gut. Wenn da nicht der kleine Zusammenstoß zwischen meinem Fuß und der Finne gewesen wäre. Nur ein kleiner Cut, aber schmerzt doch etwas. Daher lauf ich erst mal zurück zum Bus.

Kurz später kommt Rainer auch dazu und wir fahren weiter zur Manu Bay.

Ich mach es mir in meinem Campingstuhl gemütlich und lese weiter in meinem Buch.

Plötzlich gibt es neben mir einen lauten Knall. Als ich mich umschaue steigt neben mir ein Mädel aus dem Campervan aus und schaut entsetzt auf die vordere Stoßstange. Ihr kleiner Bus hängt direkt auf dem Holzpfosten und ist vorne ganz schön eingedellt. Wobei das eher noch die gute Variante ist, denn danach geht es bergab Richtung Meer mit ein bisschen Klippe.

Irgendwann wird klar, dass sie gar nicht gefahren ist, sondern sie saß lediglich auf dem Beifahrersitz und wollte das Fenster runter machen. Dafür hat sie den Schlüssel umgedreht, woraufhin das Auto einen Satz nach vorne gemacht hat. Denke, das ist den meisten, die Gangschaltung fahren bekannt, wenn man den ersten Gang drin hat. In Kanada fährt man jedoch schon etwas länger Automatik und sie war sich den Folgen des Schlüsselgebrauchs nicht bewusst. Ihre Freundin (Deutsch und daher mit manueller Gangschaltung vertraut) kommt irgendwann von der Toilette zurück, nicht so begeistert vom Anblick ihres Buses. Naja am Ende ist es nur ein Blechschaden und als Deutsche hat sie bestimmt eine Versicherung und um es von der positiven Seite zu betrachten, der Bus ist immerhin nicht samt Freundin die Böschung runter.

Die Mädels ziehen irgendwann weiter und auch wir machen uns auf den Weg. Wollen noch zur Whale Bay, die haben wir bisher nur von weitem gesehen.

Nach dem kurzen Abstecher, bekommen wir Lust auf Kaffee und fahren in die Stadt zum Raglan Roast. Kommen allerdings ganz knapp zu spät, die haben schon zu. Wir schlendern durch die Gasse und entdecken eine kleine Eisdiele, die zu „George’s Beach Club“ dazu gehört. Gut, dann gibt es halt Eis und Kaffee – auch ok.

Die letzten Male als wir hier waren, haben wir auf einem Campingplatz übernachtet, der eigentlich nur eine Wiese mit einem kleinen Häuschen für Dusche und Toilette ist. Viel hat sich nicht verändert außer, dass es inzwischen ein weiteres Häuschen am Eingang gibt, wo man entweder nur sein Geld in eine Box wirft und sich einen Platz aussucht oder wie in unserem Fall von einer netten älteren Dame begrüßt wird. Einige Plätze sind schon vergeben, ich suche nach einem guten Spot und kann mich nicht so richtig entscheiden. Als ich sage, ich kläre das kurz mit einem Freund, schaut sie mich an und sagt:

„Come on, take a woman’s decision“

Campingplatz Lady

Schon lustig, bin ich doch sonst eher für das Gegenteil bekannt. 😀

Mit Gnocchi und Tomatensoße beenden wir den Tag. Danke Raglan, schön war’s heute.

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