Surfen am Back Beach und ein lustiger Kiwi am Strand

Wir sind hoch motiviert so viel Wellen wie möglich am Taranaki abzugreifen. Daher stehen wir wieder einmal sehr früh auf, denn ab mittags soll der Wind kommen und der ist leider nicht unser Freund. Wir fahren wieder zum Back Beach. Doch dieses Mal greif ich leider kaum Wellen ab. Sehr schade und die Bedingungen sind auch nicht mehr so gut wie am Tag davor. Ich geh daher schon vor Rainer aus dem Wasser. Schau mich noch etwas um, ob ich vielleicht zu früh raus bin und irgendwas übersehen hab. Da quatscht mich ein etwas älterer Neuseeländer an, der gerade mit seinem Hund unterwegs ist. Wir halten gepflegten Smalltalk. Die typischen Fragen, wo kommst du her? Was macht ihr hier? usw. … Normalerweise interessieren sich die Leute hier nicht besonders dafür, wie man sein Geld verdient. Daher war ich etwas überrascht als er mich fragte, was ich beruflich mache. Um die Sache nicht zu verkomplizieren, sagte ich einfach, ich arbeite im Marketing. Woraufhin er fragte „Ah interesting and what do you do marketing for?“ Ich: „Tissues.“ Woraufhin mein Gesprächspartner in schallendes Gelächter ausbricht und nochmal nachfragt „Tissues?“. Ich wieder: „Yes, tissues.“ Er konnte einfach nicht glauben, dass man dafür wirklich Marketing benötigt. Und erzählte mir noch, dass seine Mutter ihm immer gesagt hat, dass kein Mensch „tissues“ benötigt. Woraufhin ich ihm erklärte, dass doch die meisten jeden Tag „Toilettenpapier“ brauchen und das Teil des Business wäre. Er hat sich köstlich amüsiert und nebenbei gesagt, ich auch. Es war durchaus erfrischend und rückt einfach alles ein bisschen in die richtige Perspektive.

Nachdem wir dann noch die Berufe von meinem Freund, Vater und Mutter geklärt hatten, trennten sich unsere Wege auch wieder.

Ich liebe diese kurzen Zusammenkünfte auf Reisen. Schon lustig, in Deutschland würde mir das eher auf die Nerven gehen und ich würde mich schon sehr wundern, wenn ein älterer Herr mich einfach auf der Straße anquatscht und mich dann auch noch nach meinem Beruf ausfragt.

Unsere Mittagspause verbringen wir wieder auf dem Campingplatz. Ist einfach gemütlich dort, weil es im Grunde einfach nur eine Wiese direkt am Meer ist und es ist auch nichts los. Daher kann man entspannt kochen und die Aussicht genießen.

Cape Egmont Lighthouse

Da wir uns vorerst nicht viel Hoffnung auf Wellen machen, beschließen wir ein bisschen die Gegend zu erkunden und uns das „Cape Egmont Lighthouse“ anzuschauen. Unterwegs machen wir noch in Okato halt und trinken einen Flat White im „Downtown Okato“ dazu gönnen wir uns einen Brownie. Die Dame hinter der Theke war echt lustig. Ich kann gar nicht mehr genau sagen warum, aber irgendwie hatten wir Spaß mit ihr. Es hat alles damit angefangen, dass ich sie nach dem Leuchtturm gefragt hatte und ob es sich lohnt diesen anzuschauen. An die Details des Gesprächs kann ich mich nicht mehr erinnern, nur dass sie selbst nie da war, aber dennoch meinte, es soll schön sein.

Gesagt getan, wir schauen uns den Leuchtturm an. Leider stand dieser auf einem Privatgrundstück und wir wollten nicht einfach so da rumlaufen. Ich mach das nicht gerne, einfach, weil ich mir immer vorstelle, es wäre mein Grundstück und die ganze Zeit kommen Touristen, die über meinen Hof latschen. Das stelle ich mir ziemlich nervig vor.

Somit machen wir Bilder aus der Ferne. Ist ja auch schön. Und heute haben wir auch wieder typisches Taranaki-Wetter. Daher kann man den Vulkan nur hinter der Wolkenschicht erahnen. Schade, hätte schön ins Bild gepasst, so hinter dem Leuchtturm.

Laut Beschilderung und Lonely Planet, gibt es eine Bucht weiter auch noch ein Museum zum Leuchtturm. Ich weiß selbst nicht so genau, warum wir da noch hingefahren sind. Es lag zwar auf dem Rückweg, aber wir gehen so gut wie nie ins Museum, daher klingt es rückblickend komisch. Egal. Am Ende hatte das Museum eh zu und wir haben stattdessen Bienchen und Blumen fotografiert.

Komene Beach

Ebenfalls auf dem Rückweg liegt „Komene Beach„. Hier waren wir schon mal vor 6 Jahren, aber wir wollen unsere Erinnerung auffrischen. Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt. Der Strand ist naturbelassen und eher rau, aber super schön. Außerdem entdeckt Rainer ein Erdmännchen. Ok, es war ein Stock, aber schaut genau hin, es schaut wirklich aus wie ein Erdmännchen, das im Sand sitzt umgeben von Gras. Und als wir die Komene Road zurückfahren machen wir mit den Kühen noch ein kleines Foto-Shooting. Sie hatten mich von Anfang an gern und sind mir nicht nur gefolgt, sondern haben genau beobachtet, was ich mache. Selten so aufmerksame Kühe erlebt.

Abend-Surf

Am Abend springen wir nochmal beim Back Beach ins Wasser. Jedoch ist das Meer launisch und das Wetter irgendwie auch. Es fängt schon leicht an zu regnen. Und als wir später auf dem Campingplatz in Oakura in unseren Bus kriechen, schüttet es so richtig. Zwischendurch hat man das Gefühl, es schwemmt uns gleich weg. Aber wir wollen uns auf gar keinen Fall beschweren, denn bis dahin hat es der Wettergott extrem gut mit uns gemeint und Regen in der Nacht ist ja nun wirklich auch nicht schlimm.

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