Coromandel & Goodbye

Für einen letzten Surf und ein bisschen ländliche Ruhe, kämpfen wir uns nochmal durch den Stadtverkehr von Auckland. Erleben, dass Neuseeland auch „ausgebucht“ sein kann und dass am Ende immer alles gut wird.

Und dann geht diese wunderbare Reise auch schon zu Ende und wir treten den Heimweg an. Sind ja nur gute 36 Stunden bis nach München.

Danke Neuseeland, wie immer war es ein Traum. Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen.


Whangamata

Unser letzter Tag auf dieser wunderbaren Reise bricht an. Hätten wir gewusst, was uns zu Hause erwartet, wären wir vielleicht einfach dort geblieben. 😉

Wir wollen auf jeden Fall nochmal surfen und hoffen daher sehnlichst, dass wir heute Glück haben mit den Wellen. Um auf keinen Fall etwas zu verpassen, stehen wir sehr früh auf und fahren direkt nach Whangamata. Das Wetter spielt zwar nicht mit, aber immerhin gibt es Wellen. Juhu!! Wir ziehen uns um und los geht’s.

Wir kosten es bis zur letzten Welle aus. Die Arme brennen vom Paddeln und es wird auch langsam kalt, aber im Hinterkopf sitzt immer der kleine fiese Gedanke, der sich breit macht, wenn man aus dem Wasser will und sagt „Überleg’s dir gut, denn das war’s erst mal wieder mit Meer und Surfen. Geht nicht doch nochmal eine kleine Welle?“. Aber irgendwann wird der Geist so schwach wie der Körper und man geht müde, aber zugleich beseelt, glücklich, aber auch wehmütig aus dem Wasser. Denn das war erst Mal der letzte Surf für die nächsten Monate.

Um die Trauer über das fehlende Meer in der Heimat zu ertränken, gönnen wir uns erstmal einen Flat White mit einem leckeren Schoko-Brownie.

Richtung Auckland

Danach fahren wir schon mal in Richtung Auckland zurück, um für den nächsten Tag etwas Fahrzeit zu sparen. Wir übernachten auf einem Campingplatz ca. 30 min südlich von Auckland. Dort kommen wir am Nachmittag an und beginnen mit der „Pack-Zeremonie“. Diese dauert tatsächlich immer etwas länger, da wir das ganze Material für den Flug vorbereiten müssen. Bretter entwachsen, kurz abspülen und dann ordentlich Polstern, damit sie den Transport gut überstehen.

Als wir endlich fertig sind, ist es auch schon Abend und nach einem letzten, eher spärlichen, Abendessen, machen wir uns bereit für unsere letzte Nacht in unserem Bus.

Abreise

Es ist Zeit Abschied zu nehmen von diesem wunderschönen Land am anderen Ende der Welt. Wir stehen auf als es noch dunkel ist. Jetzt sind wir richtig froh, dass wir am Vortag schon den größten Teil der Strecke bis nach Auckland zurückgelegt hatten.

Nach gut 45 Minuten Autofahrt sind wir in Auckland angekommen. An einer Tankstelle in der Nähe der Campervan-Vermietung, kümmern wir uns um die letzten Dinge, die noch vor der Rückgabe erledigt werden müssen: Volltanken, Gas nachfüllen, nochmal alles checken, dass wir nichts in irgendeinem Fach vergessen. Und dann geht es auch echt schnell. Innerhalb von 5 Minuten sind wir bei der Vermietung angekommen. Wir geben die Schlüssel ab, räumen unser Hab und Gut aus dem Bus. Nach weiteren 30 Minuten sitzen wir auch schon im Shuttle-Bus zum Flughafen. Ein freundlicher Plausch mit dem Fahrer. Unsere beiden Mitfahrer hingegen, sind zwar äußerst gesprächig, ich finde sie jedoch nicht sonderlich sympathisch. Zu viel Gemecker und Genörgel über Dinge, über die es eigentlich nichts zu meckern gibt. Außerdem reden sie schlau daher, dass sie ja jetzt alles gesehen haben und Neuseeland war ganz nett, aber mehr auch nicht. Allerdings kannten sie fast keine der Orte, die wir aufgezählt hatten. Ich sag’s ja ungern, aber sie entsprachen dem typischen deutschen Klischee. Rainer kann das besser überspielen und hat das Gespräch übernommen. Ich war einfach nur froh, als sich unsere Wege am Flughafen trennten.

Soweit möglich bereiten wir uns auf die anstehenden 36 Reisestunden vor. Falls ich es wieder vergessen sollte, ja, es war verdammt anstrengend. Es ist zwar die Sache definitiv wert, aber die An- oder Abreise ist dennoch einfach brutal lang. Man verbringt halt in der Summe 24 Stunden im Flugzeug und als normalreisender Mensch eben auch nicht gerade mit viel Komfort. Daher an dieser Stelle noch eine kleine Erinnerung an mich selbst für zukünftige Reiseplanungen. Denn ich bin sicher wir kommen eines Tages wieder. Beim nächsten Mal, bitte bitte einen richtigen Zwischenstopp einplanen. Ich trau es mich ja kaum zu sagen, aber wir sind über Bali geflogen, da kann man bekanntlich ja auch surfen. 😉

Ich denke, es ist überflüssig zu erwähnen, dass wir total platt in München ankamen. Ziemlich kaputt, aber extrem glücklich und dankbar über diesen tollen Surf-Roadtrip, den wir erleben durften.

Comments are closed.