Berge, Felsen und schwarze Strände

Zunächst dachten wir, dass wir am zweiten Tag nicht wirklich weit gekommen sind. Jedoch mussten wir dann am dritten Tag unseres Roadtrips feststellen, dass wir gar nicht vorankamen. Wir starten früh morgens in Vik, müssen ein Stück zurückfahren, weil wir unbedingt das Flugzeugwrack sehen wollen, ebenso wie die schwarzen Sandstrände mit Steilküste und typisch isländischen Felsformationen. Doch obwohl wir so früh aufgebrochen sind, befinden wir uns abends um 18 Uhr genau dort, wo wir am Morgen losgefahren sind.
Jetzt heißt es wirklich ein bisschen Gas geben, denn in diesem Tempo werden wir es wohl kaum einmal um die Insel schaffen. Daher entscheiden wir uns noch ein paar Stunden im Auto zu verbringen und zumindest bis zum Skaftafell Nationalpark zu fahren.


Dritter Tag in Island

Wir stehen früh morgens auf. Es ist ziemlich neblig und kalt. Aber auf der anderen Seite genau so, wie man sich Island vorstellt.

Vik – Kirche oberhalb des Camping Platzes

Am Vortag hatten wir zwischen Skogafoss und Vik ein paar Sehenswürdigkeiten ausgelassen, da es schon so spät war. So fahren wir nochmal 20 Minuten zurück um noch das bekannte Flugzeugwrack im Sólheimasandur zu besichtigen. Es ist kalt, windig und Sprühregen fegt über uns hinweg. Hier kommen alle Jacken und Hosen mal so richtig zum Einsatz, denn bis zum Wrack muss man, je nach Schrittgeschwindigkeit, gute 50 Minuten laufen. Bis vor ein paar Jahren konnte man wohl noch fast bis ganz vor fahren, doch dann wurde es dem Besitzer des Grundstücks zu blöd und er baute einen Zaun. Kann ich durchaus verstehen.
Ein bisschen Bewegung schadet ohnehin nicht und es hält zumindest ein paar Selfie-Stick Freunde fern. Betreten des Grundstücks ist übrigens immer noch erlaubt, nur halt nicht mit dem Auto.

Dyrhólaey – Die Türlochinsel und der Strand von Kirkjufjara
Nach dem kleinen Ausflug hat der Great Navigator mal wieder zugeschlagen und uns an den nächsten Punkten vorbei zurück nach Vik geschickt. Dort angekommen, stellten wir fest, dass die Klippe „Dyrhólaey“, die wir sehen wollten, eigentlich nur kurz hinter dem Flugzeug Wrack liegt. Blöd gelaufen, alles nochmal zurück.

Reynisfjara
Am Strand von Reynisfjara findet man die bekannten Basaltsäulenformationen. Auch wenn das Meer oder der Strand auf den Bildern sehr friedlich wirkt, sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Die Brandung ist hier sehr gefährlich und wird immer wieder unterschätzt. Da einige Warnschilder aufgestellt sind, hab ich ein bisschen recherchiert und tatsächlich kam es hier schon zu tödlichen Unfällen, weil sich Touristen zu nah an die Brandung gewagt haben und von den sogenannten „Sneaker Waves“ zuerst niedergestreckt und dann ins eiskalte Meer gezogen wurden. Zeigt mal wieder, dass wir die Naturgewalten nicht unterschätzen sollten.
Zurück zu schöneren Themen. Vor der Küste ragen bis zu 66m hohe Felsnadeln aus dem Meer. Auch zu diesen Felsen, gibt es eine kleine Troll-Saga: Zwei Trolle wollten einen Dreimaster aus dem Meer ziehen. Vergassen die Zeit und damit den Sonnenaufgang, dessen Schein sie zu Stein erstarren ließ.

Mit all den Kurzwanderungen und dem Rumgefahre, fanden wir uns so am Abend am gleichen Ort wieder, wo wir einst am Morgen gestartet sind – in Vik.

Nur gut, dass es in Island ohnehin so lange hell ist oder kaum dunkel wird, so konnten wir noch ein Weilchen fahren um etwas Boden gut zu machen. Schließlich hatten wir uns das sportliche Ziel gesetzt in einer Woche die Insel zu umrunden.

Vík í Mýrdal

Eldhraun – Lavafelder
So machten wir unterwegs noch Halt an den Lavafeldern Eldhraun. Die Lava ist bereits mit Moos überwachsen, was nicht überraschend ist, wenn man weiß, dass dieses Lavafeld 1783/84 entstand beim Ausbruch der Lakispalte.

Danach planten wir durchzufahren, aber „mussten“ dann doch noch zweimal anhalten, weil wir am Straßenrand was entdeckt hatten:

  • Foss a Sidu

Irgendein “Foss” am Straßenrand

Lómagnúpur

Wir kommen dann noch bis zum Skaftafell National Park, wo wir auch übernachten. Nur wenige hundert Meter von der Gletscherzunge entfernt.

Skaftafell Nationalpark – und man kann schon den Gletscher erspähen

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