Die Fahrt von Pukehina Beach bis Gisborne dauert ca. 4 Stunden. Obwohl wir die Strecke vor 2 Jahren schon einmal gefahren sind, überraschen mich die Distanzen doch immer wieder, bzw. eher die Zeit, die man für eine vermeintlich kurze Strecke benötigt. Die Landschaft ist natürlich der Hammer und es gibt unterwegs viel zu sehen, aber manchmal will man auch einfach nur ankommen.

Auf der anderen Seite steht man hier auch viel früher auf, das verschafft einem mehr Zeit. Früh heißt 6 Uhr. Ja, unglaublich aber wahr. Jeder der mich kennt, weiß, dass das nicht meine Zeit ist. Sonst lebe ich eher nach dem Motto:

“Der frühe Vogel kann mich mal.”

Hier hab ich schon 3 von 4 Sonnenaufgängen miterlebt und die Sonne geht hier früh auf.

In Gisborne gab es leider nicht die erhofften Wellen. Da es gerade knapp 30 Grad hat, machen wir mal was anderes: Baden statt surfen.

Poverty Bay, Gisborne

Bei kiwifinch, einem Blog von einer deutschen Neuseeland-Auswanderin, habe ich gelesen, dass es in der Nähe von Gisborne eine 60m lange Natur-Wasserrutsche gibt, genannt “Rere Rock Slide“. (Rere ist der Name des Ortes, in dem sich die Rock Slide befindet). Im Lonely Planet wird ein Bodyboard, Autoreifen oder eine Luftmatratze für den Slide empfohlen.

Wir begeben uns also auf die Suche nach einem dieser Gegenstände. Im Warehouse finden wir zwei günstige Bodyboards. Allerdings machen uns die Verkäufer etwas Angst, dass das Brett spätestens nach dem dritten Slide brechen würde. Wir kaufen es trotzdem mit einem etwas mulmigen Gefühl. Dann gibt man uns noch den netten Tipp, dass wir auch einen Wetsuit tragen könnten, dann sollte es schon klappen. Ähm, ok, ich hatte mir das eigentlich als eine harmlose Touristenattraktion vorgestellt.

Auf dem Weg raus aus Gisborne Richtung Rutsche sind wir etwas unsicher geworden, ob die Idee so gut war. Aber wo soll man auch einen Autoreifen herbekommen. Gerade in dem Moment entdecke ich am Straßenrand ein Pappschild “Tyre Tube for Rock Slide, each 10 NZD”. Wir steigen aus, laufen die Einfahrt hoch und kaufen bei einer älteren Dame einen riesigen Reifen. Wir ärgern uns über den Kauf der Bodyboards.

Perfekt ausgerüstet fahren wir die 50 km ins Landesinnere zur Rere Rock Slide. Ab jetzt mach ich es kurz: der Reifen ist super um heil unten anzukommen. Aber die Bodyboards nehmen so richtig Geschwindigkeit auf und am Ende slided man unten auch noch über das Wasser. Also wer mit ein paar kleinen Schrammen gut leben kann, dem empfehle ich für einen einmaligen Spaß günstige Bodyboards. Die halten genug aus für ein paar Slides und brechen auch nicht sofort, das war wohl leicht übertrieben von der freundlichen Verkäuferin, die es dennoch nur gut mit uns meinte.

Mein nächster Tipp des Tages: die Rere Falls. Die Wasserfälle werden in den Reiseführern nicht hoch gehandelt, aber sind dennoch sehr zu empfehlen. Das besondere an den Falls ist, man kann hinter dem Wasserfall durchlaufen. Es ist nass, kalt und windig, aber ein sehr cooles, einmaliges Erlebnis direkt hinter einem 10m Wasserfall zu stehen.

Fazit zu beiden Rere Aktivitäten: unbedingt machen!!! Es ist auch viel weniger touristisch als man erwartet. Zumindest war bei uns wenig los.

Comments are closed.