Mit der Sonne stehen wir auf, frühstücken und fahren dann los ins Kayak Mekka. Über die Rankers App hatte ich mich schon informiert, welcher Anbieter ganz gut sein soll. Zuerst wollten wir eine Freedom Tour machen, also auf eigene Faust. Haben uns dann aber doch umentschieden, da wir die Gegend nicht kennen und Guides auch immer gute Tipps haben.

Wir buchen eine Halbtages Guided Tour bei Marahau Sea Kayaks. Da unsere Tour jedoch erst in 2,5 Stunden startet, gehen wir noch auf Erkundungstour. Der Split Apple Rock ist direkt um die Ecke und wohl ein Highlight der Natur. Da wir richtig früh dran sind, ist die Bucht noch fast menschenleer. Es ist eine traumhafte Bucht und man bekommt Lust ins Wasser zu springen. Also schnell zurück zum Bus, umziehen und dann rein ins schöne blaue Nass. Wir schwimmen zum Split Apple Rock, der ein paar Meter entfernt im Wasser liegt. Wieder einmal ein sehr guter Start in den Tag.

Mit unserer Kayak Tour haben wir richtig Glück. Blauer Himmel, nur wir und zwei andere etwas ältere Damen aus London, die sich offensichtlich Sorgen machen, dass wir davon paddeln und Sarah, unser sehr netter und kompetenter Guide.

Wir fahren in Zweier-Kayaks. Rainer sitzt hinten und übernimmt das Steuer. Die Tour führt hinter den beiden Inseln Adele und Fisherman Island vorbei, direkt an der Küste entlang. Sarah führt uns noch in zwei kleinere Höhlen, das war richtig cool und erzählt uns die Geschichte vom Abel Tasman National Park. Ich versuch es mal grob wiederzugeben: Abel Tasman kommt als erster Europäer mit seinem Schiff und Besatzung in der Golden Bay an. Er denkt, er hätte neues Land entdeckt, ankert vor der Insel und schickt seine Männer mit den kleinen Booten vor, um die Lage zu checken und feuert dazu vor lauter Freude über die Entdeckung des neuen Landes noch ein paar Kanonen ab.
Die Maori beobachten das Geschehen von Land aus und wundern sich, was das große Ungetüm ist. Es muss sich für sie angefühlt haben, als würden sie Aliens sehen. Aus Angst machen sich die Maori für den Kampf bereit und töten alle von Abel Tasman ausgesandten Männer. Dieser wiederum war eigentlich gar nicht auf Krieg aus und flüchtet daher umgehend, ohne jemals einen Fuß auf die Insel gesetzt zu haben.

Und warum wurde der Park dennoch nach ihm benannt?

Das ist eine andere Geschichte, die sich 1942 ereignete. Eine reiche Dame hat sich dem Erhalt von Flora und Fauna verschrieben und wollte aus dem Gebiet, das inzwischen zu großen Teilen abgeholzt wurde, um Ackerland zu gewinnen, einen Nationalpark machen. An dieser Stelle sei noch kurz erwähnt, dass der Ackerbau am Bestand des Bodens scheiterte und das Abholzen vollkommen unnötig war. Auf diesem Boden wachsen nur einheimische Pflanzen.
Die Dame wollte also die Natur erhalten und stellte einen Antrag zur Gründung eines Nationalparks an die neuseeländische Regierung. Diese wiederum war derzeit mit dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt und hatte keine Zeit für solche Anfragen. Daher blieb die Anfrage unbeantwortet.
Die Gute ließ jedoch nicht locker und schrieb einen Brief an die holländische Regierung, dass Neuseeland zu Ehren von Abel Tasman einen National Park nach ihm benennen möchte. Sie mögen doch bitte nach Neuseeland kommen und den Vertrag unterzeichnen. Da fühlten sich die Holländer geehrt und machten sich direkt auf den Weg. In Neuseeland angekommen, gingen sie zur Regierung und meldeten sich zur Vertragsunterzeichnung. Den Neuseeländern war es zu unangenehm zuzugeben, dass es gar keinen National Park im Namen von Abel Tasman geben soll, dass sie tatsächlich alle Verträge erstellten und das Stück Land zum National Park erklärten.

Einfach eine unglaubliche Geschichte. Daher werde ich zur Sicherheit nochmal daheim googlen. Den Namen der Dame hab ich leider auch vergessen. Aber Adele Island wurde nach der Frau von Abel Tasman benannt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Ansonsten war es eine gemütliche und schöne Fahrt und ich kann es jedem empfehlen. Aus meiner Sicht reichen 4 Stunden, aber es gibt auch Mehrtages-Touren inkl. Hiking.

Zum Abschluss bevor wir die Südinsel verlassen und weil es auf dem Weg liegt, fahren wir noch den Queen Charlotte Drive. Eine kurvenreiche Straße entlang des Marlborough Sounds. Wir erwischen es im perfekten Abendlicht.

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